Magazin-Artikel 20. August 2025

Ökopflaster: Die wichtigsten Vorteile und Nachteile für Ihre Außenflächen

Ökopflaster, auch als versickerungsfähiges Pflaster bekannt, besteht aus speziellen Steinen oder Fugen. Diese sorgen dafür, dass Regenwasser nicht einfach abfließt, sondern direkt in den Boden gelangt. Im Vergleich zu normalem Pflaster bleibt die Fläche offen, sodass das Wasser gut versickern kann. Damit helfen Sie, das Grundwasser wieder aufzufüllen und die Kanalisation zu entlasten. Besonders gut eignet sich Ökopflaster für Einfahrten, Gehwege, Terrassen oder Parkplätze. Für stark befahrene Straßen oder Flächen mit viel Schmutz ist es allerdings weniger geeignet.

Welche Vorteile bieten Ökopflaster?

Ökopflaster bietet Ihnen viele ökologische und wirtschaftliche Vorteile:

  • Regenwasser versickert direkt im Boden: Das Wasser gelangt nicht in die Kanalisation, sondern bleibt im natürlichen Kreislauf und fördert so die Grundwasserbildung.
  • Sie reduzieren Überschwemmungen: Da die Kanalisation entlastet wird, sinkt das Risiko von Wasserschäden bei Starkregen deutlich.
  • Sie sparen Abwassergebühren: Viele Gemeinden belohnen entsiegelte Flächen mit niedrigeren Gebühren oder gewähren finanzielle Förderungen.
  • Das Mikroklima verbessert sich: Die Verdunstung von Wasser aus den Fugen kühlt die Umgebung, was besonders an heißen Sommertagen spürbar ist.
  • Sie leisten einen Beitrag zum Klimaschutz: Ökopflaster verringert die Aufheizung von Flächen und trägt so zur Verbesserung des Stadtklimas bei.
  • Sie setzen auf umweltfreundliche Materialien: Viele Ökopflaster-Produkte bestehen aus recycelten oder ressourcenschonenden Rohstoffen.
  • Die Flächen sind rutschfest und stabil: Ökopflaster ist langlebig, trittsicher und befahrbar, sodass Sie eine sichere und dauerhafte Fläche erhalten.
  • Sie gestalten individuell: Sie können aus verschiedenen Farben, Formen und Oberflächen wählen und das Pflaster an Ihr Grundstück anpassen.

Mit diesen Vorteilen bietet Ökopflaster eine nachhaltige, sichere und wirtschaftliche Lösung für viele Flächen rund ums Haus und im öffentlichen Raum.

Welche Nachteile haben Ökopflaster?

Ökopflaster bietet viele Vorteile, ist aber nicht für jede Fläche ideal. Darauf sollten Sie bei der Planung achten:

Begrenzte Belastbarkeit: Ökopflastersteine eignen sich nicht für stark befahrene Flächen von Industriearealen, auf denen täglich Schwerlastfahrzeuge fahren. Stark belastete Verkehrsflächen erfordern aber auch eine andere Herangehensweise, um die Umwelt zu schützen. Es gilt dort nämlich Schadstoffe nicht ungehindert in das Grundwasser gelangen zu lassen. Das könnte negative Folgen für die Umwelt haben. Für Bereiche mit hoher Verschmutzung und hohem Verkaufsaufkommen sind dann eher Verbundpflastersteine mit Wasserableitungssystemen die richtige Wahl.

Wasserdurchlässigkeit verringert sich über die Jahre: Durch die Wasserdurchlässigkeit setzen sich mit den Jahren die Fugen und Poren mit kleinen Partikeln wie Staub und Schmutz zu und lassen nicht mehr ganz so viel Wasser wie anfänglich durchsickern.

Bodenabhängigkeit: Lehmige oder stark verdichtete Böden lassen Wasser nur langsam versickern. Hier ist eine zusätzliche Drainageschicht nötig, damit das Pflaster funktioniert.

Höhere Anschaffungskosten: Ökopflaster sind in der Regel etwas teurer als herkömmliches Pflaster. Der Aufpreis gleicht sich aber langfristig durch Einsparungen und ökologische Vorteile aus.

Unser Tipp: Bevor Sie sich für Ökopflaster entscheiden, sollten Sie prüfen, ob Ihr Boden überhaupt für diese Bauweise geeignet ist. Denn nicht jeder Untergrund bietet optimale Voraussetzungen für eine gute Versickerung. Mit einem einfachen Test können Sie das selbst herausfinden.

So testen Sie, ob Ihr Boden für Ökopflastersteine geeignet sind

Damit Ökopflaster richtig funktioniert, muss Regenwasser problemlos im Boden versickern können. Nur dann bleibt die Fläche dauerhaft stabil und es bildet sich keine Staunässe. Mit einem einfachen Test können Sie selbst herausfinden, wie durchlässig Ihr Boden tatsächlich ist.

  1. Loch ausheben: Heben Sie an der Stelle, wo später gepflastert werden soll, ein Loch von etwa 40 × 40 cm und ca. 40 cm Tiefe aus. Diese Größe entspricht ungefähr dem späteren Unterbau. Dass die Grube schon auf dem zukünftigen Niveau der Tragschicht liegt, ist wichtig, weil Sie so ein realitätsnahes Ergebnis bekommen.
  2. Wasser einfüllen: Gießen Sie 10 Liter Wasser (z. B. ein voller Eimer) hinein. Starten Sie die Zeit, sobald das Wasser im Loch steht, und stoppen Sie, sobald es vollständig versickert ist. So sehen Sie, wie aufnahmefähig der Boden im ungestörten Zustand ist.
  3. Wiederholen für verlässliche Ergebnisse: Machen Sie den Versuch zwei- bis dreimal. Der Hintergrund: Beim ersten Durchgang ist der Boden oft noch sehr trocken, was das Ergebnis verfälschen kann. Erst wenn sich die Werte einpendeln, erhalten Sie ein realistisches Bild von der Durchlässigkeit.
  4. Auswertung und Bedeutung:
  • Sehr schnell (unter 2 Minuten): Hier versickert das Wasser fast sofort. Das bedeutet, Ihr Boden ist sehr locker und durchlässig. Vorteil: eine vergleichsweise dünne Tragschicht (20–35 cm) reicht aus, um das Pflaster tragfähig zu machen.
  • Mittel (2–20 Minuten): Der Boden nimmt Wasser zügig, aber nicht extrem schnell auf. Das ist ein guter Mittelweg, allerdings können sich in regenstarken Phasen kurzfristig kleine Wassermengen stauen. Deshalb sollte die Tragschicht dicker ausgeführt werden (30–45 cm), damit später alles stabil bleibt und die Fläche nicht absackt.
  • Langsam (über 20 Minuten): Wenn das Wasser sehr lange stehen bleibt oder kaum verschwindet, hat der Boden ein schlechtes Versickerungsvermögen. In diesem Fall bringt Ökopflaster wenig, da das Regenwasser nicht im Boden verschwindet, sondern sich unter den Steinen staut. Staunässe kann Frostschäden, lose Steine oder dauerhaft feuchte Stellen verursachen. Hier sind zusätzliche Maßnahmen – zum Beispiel eine Drainage – notwendig.

Unser Tipp: Da Böden auch innerhalb eines Grundstücks sehr unterschiedlich sein können, ist es sinnvoll, den Test an mehreren Stellen zu wiederholen. Nur so bekommen Sie ein wirklich aussagekräftiges Ergebnis.

Unser Fazit

Ökopflaster ist eine moderne und umweltfreundliche Lösung für viele Flächen rund ums Haus. Es schützt vor Überschwemmungen, verbessert das Klima und spart auf lange Sicht Kosten. Damit alles gut funktioniert, muss die Fläche richtig geplant werden. Nicht jeder Boden oder jeder Einsatzbereich ist dafür geeignet. Mit einem einfachen Bodentest und der richtigen Vorbereitung können Sie die Vorteile dieser nachhaltigen Bauweise optimal nutzen.